Die folgenden Grafiken und Analysen sind die Ergebnisse einer umfassenden Auswertung der über 8 Jahre hinweg gesammelten Daten des Projekts «Reason for Encounter» (RFE) in der Zentralschweiz. Das Projekt ist ein voller Erfolg. Erstmal verfügen niederglassene Ärzte über detaillierte Zahlen bezüglich dem Antrieb der Nachfrage nach medinizischen Leistungen in der Arztpraxis.
Die Anzahl der codierenden ÄrztInnen und der codierten Rechnungen ist in der Zentralschweiz über die Jahre hinweg relativ stabil geblieben. Die Trendlinie der Anzahl monatlich erfasster RFE-Codes verläuft positiv. Nach dem Projektstart Anfang 2010 nahm die Anzahl RFE-Codes kontinuierlich zu. Ab 2012 verlief die monatliche Gesamtzahl an RFE-Codes sehr stabil bis Anfang 2017, mit leichtem Abfall gegen Ende des Jahres.
Bei der Analyse der Daten sollte nicht nur die Gesamtanzahl an verwendeten RFE-Codes beachtet werden, sondern besonders die Anzahl einzelner Codes und deren Verhältnis zueinander.
Code 1 («Kontakt auf Wunsch des Patienten (Selbstzuweisung)») und 4 («Folgekontakt auf Verordnung des behandelnden Arztes») die grosse Mehrheit aller codierten RFE-Codes ausmacht.
Verlauf und Verhältnis von Code 1 und 4 lassen interessante Rückschlüsse zu.
Wie in folgender Grafik illustriert, weisen sie darauf hin, dass unter den codierenden Ärzten der Zentralschweiz tendenziell immer mehr Patientenkontakte auf Wunsch des Patienten selbst initiiert werden, während die Anzahl Patientenkontakte auf Verordnung eines anderen Arztes tendenziell konstant bleiben, mit ganz leichtem Negativtrend. Dies ist von essenzieller Bedeutung, weist es doch darauf hin, dass die Nachfrage nach medizinischen Leistungen von den Patienten angetrieben wird.
Im Rahmen einer Weiterentwicklung des Projekts wurde Anfang 2012 der Code 02 (Notfallkonsultation) ersatzlos gestrichen, während der Code 09 (Delegierte Leistung) hinzugefügt wurde.
Etwaige Bedenken, dass diese beiden Trends bezüglich RFE-Code 1 (Kontakt auf Wunsch des Patienten) und RFE-Code 4 (Folgekontakt auf Verordnung des behandelnden Arztes) durch die variierende Anzahl codierender Ärzte verursacht werden könnte, lassen sich einer Analyse der relativen Anteile der einzelnen RFE-Codes begegnen:
Dank der prozentualen Analyse wird ein klarer Trend feststellbar: Der Anteil an registrierten RFE-Codes 1 steigt kontinuierlich von Jahr zu Jahr, während der Anteil an registrierten Codes 4 konstant sinkt.
Dies unterstreicht die vorherige Erkenntnis, dass die Zentralschweizer Ärzteschaft nicht selbst durch Verordnungen an Folgebehandlungen an der beobachtbaren Ausweitung des Kostenvolumens beteiligt ist.
Die folgende Darstellung der prozentualen Anteile der einzelnen RFE-Codes untermauert diesen Befund.
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